Was ist das?

Es ist, nach was es aussieht! So gegen 20-40 Leute rennen durch die Dornenbüsche, schwitzen in der Sonne, zerreißen sich die Klamotten, reißen sich die Waden auf, verirren sich und schreien "on-on". So nach 25- 45 Minuten treffen sie sich wieder gemeinsam in einem Kreis, singen unverständliche Lieder und auf das Wort "down-down" kippen einige eine Flasche oder Büchse sehr kaltes Bier ins sich hinein. Andere zählen bis auf zehn. Wenn du es bis dahin nicht leer getrunken hast, kippst du den restlichen Inhalt über den Kopf. So oder so ähnlich war auch mein erster Hash. Man brauchte erst einmal Bier, um zu verstehen.

Deutsche Schule Mogadischu 1985-90

MOGHASH

Entstanden ist diese Tradition in den 30-er Jahren in Malaysia durch britische Kolonialisten.
Mehr dazu auf englisch.

In Somalia trafen sich Leute aus allen möglichen Ländern an einem Wochentag nachmittags gegen 16.00 Uhr. Wo? An irgendeinem zuvor bekannt gegebenen Ort rund um Mogadischu. Sie brauchten eine Fahrmöglichkeit und sportliche Kleidung - möglichst alt - da sie oft den Dornen geopfert wurden.

Sie trafen auf ein bis zwei schon anwesende Fahrzeuge und einige Mitglieder des Hash´s, die den Weg durch Papierschnitzel und Kreide schon gekennzeichnet hatten. Es bildete sich meist eine Wagenburg um in der Mitte des Kreises stehende Wasserboxen. In diesen Boxen befand sich kurz vor Laufbeginn Wasser, Eis und hinein kam meist Bier in Büchsen. Es gab auch Cola. ( In sieben Minuten war das Getränk kalt!) Man plauderte, bis ein Horn bließ und einer schrie: "On-ON". Los ging´s.

Idee:
Der Weg war zuvor so ausgelegt, dass die schnellen und die langsameren Läuferinnen und Läufer möglichst zusammen wieder zurückkamen. Wie? Es gab sogenannte falsche Wege - die schnellen mussten wieder umkehren. Beim Hash liefen Familien mit ihren Kindern mit.

Die ist auch der Grund, warum ich Bilder vom Hash hier in die Schulseite einstelle: Viele unserer Schüler mit ihren Eltern rannten mit - oder ich selbst brachte einige Schüler mit.

Zur Organisation: Viele Funktionen waren nötig: hash-master; ice-man; hash-paper, religious advisor; beer master, hash-trash; hash-flash; hash-mistress; hash-cash; hash-scribe; master of music; und andere.

Die "hares" legten die Wegstrecke fest, mussten ca. zwei Stunden zuvor in der Mittagssonne Papier und Kreidezeichnungen anbringen.

Zu Beginn des neuen Jahres gab es das "MOGHASH" yearbook, in dem die Läufe, Orte und Namen der Teilnehmer angegeben waren - eine kleine Hash-Statistik eben.

Und warum machte man trotzden mit?
Der Hash war die Möglichkeit Leute aus allen Ländern und Kontinenten kennenzulernen. Man traf sich wieder auf Party´s , auf Empfängen oder lernte sich privat kennen. So wie Lourdes und ich. Beim MOGHASH haben wir und kennengelernt; oder mit anderen Worten, Südamerika traf in Ostafrika auf Mitteleuropa.

Den MOGHASH gab es 1983 - 1990.

Klaus - alias hash-cash with the sticky fingers

Ankunft - manche machten sich warm!? - Ankunft nach dem Lauf

Nicht klotzen!

Helfen!

... und danach
ging´s manchmal privat weiter.
mehr zu HASH