Fahrt nach Coriole

Eindrucksvoll waren hier die Händlerstände. Es gab Straßenzüge mit nur Obst und Gemüse oder Straßenzüge mit Brennstoffen wie Holzkohle und Petroleum; Fisch; Textilien etc. Wir schlenderten durch die kleinen Gassen und immer wiederfolgten uns Kinder mit ihren "Gallo"-Rufen, was so viel bedeutete wie "Ungläubige". Nach Nachfragen bei älteren Somalis erhielten wir zwei Jungs mit auf unseren Weg, und die Kinder ließen von uns ab.

Wenige Wochen erstmals in einem afrikanischen Land war dieser Besuch in Merka äußerst beeindruckend.

Gastfreundschaft erlebten wir in einem kleinen Ort namens "Gesira" bei Coriole gelegen. Wir wanderten am Shebelle-Fluss entlang, da begrüßte uns ein junger Mann, der uns seine Feld zeigen wollte. Er führte uns anschließend in sein Dorf und wir wurden freundlichst durch den Ortsvorstand in einer kleinen Hütte zum Tee gebeten. Plaudernd wurden wir auf somalisch, italienisch und englisch ausgefragt. Wer? Woher? Was machen wir? Jasmin sprach etwas Somalisch, Willi (Südtirol) Italienisch und wir alle auch Englisch. Auch hier folgten uns ca. 50 Kinder - aber ohne Rufe und immer mit strahlenden, offenen Gesichtern. Kleine Episode am Rande: Die Kinder drängten ebenfalls in die kleine Hütte und wurden von einem größeren mit einem Stock davon abgehalten. Jasmin nahm dem Jungen kurzerhand den Stock weg.

In einer nur kurzen Zeitspanne konnte ich nun zwei unterschiedliche Begegnungen erleben. Das Erlebnis in diesem kleinen Dorf blieb auch Jahre später ein einmaliges.